Vereinsgeschichte

GründungSchützenmeister

Die Gründung des Schützenvereins „Eintracht“ Giggenhausen geht auf den Herbst, vermutlich November/Dezember, 1920 zurück.

Damals versammelten sich mehrere Gleichgesinnte im Gasthaus „Metzgerwirt“ in Giggenhausen, um den Verein ins Leben zu rufen.

Zum 1. Schützenmeister wurde Franz P. Oberpriller, Müller und Sägewerksbesitzer aus der Moosmühle, gewählt. Am Anfang hatte der Verein bald an die 30 Mitglieder. Als erste Vereinswaffe wurde vom 1. Schützenmeister ein Zimmerstutzen gestiftet.

Durch die Gründung des Männergesangsvereins „Einigkeit“ im Jahre 1923 schwand der Mitgliedsbestand auf 15 Vereinsmitglieder. Bei der Gaugründung im Jahre 1922 war der Schützenverein „Eintracht“ Giggenhausen sofort dabei und stellte mit Martin Elfinger auch einen der ersten Gaukassiere.

Anfang der 30er Jahre wurde beim „Graf-Wirt“ ein zweiter Schützenverein in Giggenhausen gegründet, der aber nur vier oder fünf Jahre Bestand hatte. Bereits im Jahre 1927 wurde in Giggenhausen ein Gauschießen abgehalten, es war das 3. Gauschießen im Gau Massenhausen. Von 1940 bis 1950 musste der Schießbetrieb wegen des zweiten Weltkrieges eingestellt werden.

Bis ca. Mitte der 50er Jahre wurde mit Zimmerstutzen geschossen, dann wurde langsam auf Luftgewehre umgestellt. Im Jahre 1952 wurde ein „Sternschießen“ durchgeführt. Bei einem solchen Preisschießen mussten mit 20 Schuss die 20 „Blechsterne“ abgeräumt werden.

Im Jahre 1953 wurde eine neue Schützenkette angeschafft, da die „Alte“ nach dem Krieg nicht mehr auffindbar war. Erster Schützenkönig war Anton Ziegltrum. 28 Jahr später, also 1981 wurde erstmals in unserem Verein eine Jugendschützenkette angeschafft. Der erste Jugendschützenkönig wurde Norbert Lachner.

Vereinsfahne

Ebenfalls im Jahre 1953 wurde beschlossen, sich eine Vereinsfahne zuzulegen. So konnte Schützenmeister Josef Trostl sich auf den Weg nach München machen, um bei der Fahnenstickerei Biendl die neue Fahne in Auftrag zu geben. Nach langen und arbeitsreichen Vorbereitungen konnte die Fahnenweihe, verbunden mit dem 35-jährigen Gründungsfest, dann am Sonntag, dem 13. Juni 1954 gefeiert werden. Bei strahlendem Sonnenschein konnte Pfarrer Modlmaier die kirchliche Weihe der neuen Fahne im festlich geschmückten Hof von Herrn Johann Nett durchführen.

Als Fahnenmutter wurde Frau Anna Rötzer auserwählt, die uns dann folgenden Spruch zur Weihe der Fahne überbrachte:

Wie eine Mutter ihr Kind ins Leben schickt, so übergebe ich als Fahnenmutter dich dem Schützenverein. Sei wachsam über alle, die in deiner Reihe gehen, mahne sie zur Einigkeit und Treue, lass sie allzeit froh den Lebenskampf bestehen. Du aber Mutter mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.

Zur Fahnenbraut wurde Fräulein Leni Hagn gewählt, als Fahnenjungfrau fungierten Martina Nadler, Maria Nadler, Sophie Nadler und Rita Brandhuber.

Herr Johann Nett bewahrte unsere Vereinsfahne über 25 Jahre auf und pflegte sie Vorbildlich. Nachdem sie zwischenzeitlich über 10 Jahre bei unserem Schützenkameraden Lorenz Hecher ebenfalls sehr gut untergebracht war, hat sie über weitere 6 Jahre ihr Zuhause bei dem damaligen Fähnrich und 2. Schützenmeister Franz Bergmayr gefunden. Aktuell wird die Fahne bei unserem Schützenkameraden Josef Geil aufbewahrt.

Auf der Vorderseite die Ortschaft Giggenhausen mit der St. Stephanus Kirche im Mittelpunkt und auf der Rückseite die Marienkapelle der Familie Rötzer in der Moosmühle.

So wie damals die Schützengesellschaft Massenhausen die Patenschaft für unseren Verein übernommen hatte, so taten wir dies 1955 für die Schützengesellschaft „ Edelweiß-Schützen“ Gremertshausen.

Es war uns eine Freude und Ehre zugleich und stellte somit ein weiteren Höhepunkt, neben dem von uns durchgeführten Gauschießen, in diesem Jahr dar.

Im Jahre 1984 mussten wir unsere Vereinsfahne in der Fahnenstickerei des Klosters Hohenwart renovieren lassen. Beim nächsten Schützenjahrtag wurde die Fahne von unserem damaligen Pfarrer, Herrn Christian Stanglmayr, wieder gesegnet. Dabei waren damals unser Patenverein, die Schützengesellschaft Massenhausen sowie der Nachbarverein, die „Edelweiß-Schützen“ aus Gremertshausen.

In der Jahreshauptversammlung, ende Oktober 1994, teilte uns der Schützenbruder und damaliger „Festwirt“ Richard Meier mit, dass er dem Verein anlässlich des 75- jährigen Gründungsfestes im Jahre 1995 ein Erinnerungsband stiften möchte.

Spontan stellten sich weitere drei Vereinsmitglieder, die Herren Eberl Georg, Schubauer Siegfried und Taschner Johann, zur Verfügung die Kosten für die Renovierung der alten Vereinsbänder zu übernehmen, so dass auch diese, zu dem anstehenden Fest, in neuen Glanz erscheinen konnten.

Schießbetrieb

Früher dauerte die Schießsaison von Allerheiligen bis zum Faschingsdienstag. Geschossen wurden 3 bis 5 Schuss auf Scheiben. Anschließend wurde oft bis spät in die Nacht hinein noch „Kegel“ geschossen. Der ganze Schießbetrieb war weniger auf Leistung ausgelegt, vielmehr wurde auf die Geselligkeit im Verein gehalten. Geschossen wurde früher vom Nebenzimmer durch eine Art „Schießscharte“ in die Gaststube, wo der Schießstand nur durch eine Bretterwand gesichert war. Wegen der Unfallvorschriften wurden später die Bretter gegen ein großes Silo-Rohr ausgewechselt.

Erst Ende der 60er Jahre wurde der Schießstand im damaligen Saal, im ersten Obergeschoss der Vereinsgaststätte Metzgerwirt, aufgebaut.

Ein großer Gönner und Initiator unseres Schützenvereins war bis zu seinem Tod im Jahre 1966 unser Herbergsvater Lorenz Heinrich. Als die Wirtsleute 1965 bzw. 1966 verstarben und die Tochter des Hauses kurze Zeit später nach Odelzhausen heiratete, wurden Pächter auf unser Vereinslokal gesetzt. Wegen fehlendem Interesse der damaligen Pächter war der Verein dann in der Saison 1972/73 gezwungen, seine Schießabende nach Massenhausen ins Gasthaus Hepting zu verlegen.

Nach dem 1973 die Familie Huber den „Metzgerwirt“ gepachtet hatte , konnte der Verein wieder in sein altes Stammlokal heimkehren.

Im Jahre 1995 wurde das 38. Gauschießen mit großem Erfolg abgehalten (s. gesonderter Bericht). Nachdem wir dies gemeistert hatten lief uns abermals der Wirt in unserem Vereinslokal davon. Aber das Hofbräuhaus Freising konnte uns mit Elisabeth Kratzer kurzfristig einen neuen Pächter (Übergangslösung ???) vorstellen. Es stellte sich aber heraus, dass diese „Übergangslösung“ ein absoluter Glücksfall für uns sein sollte. Als die Gaststätte 1999 zum Verkauf stand entschloss sich Elisabeth Kratzer diese zu kaufen und von Grund auf zu sanieren.

Im Zuge dieser Umbaumaßnahme wurde für uns Schützen im Keller ein Raum zur Verfügung gestellt, in dem wir 7 moderne Schießstände einbauen konnten. Ebenfalls bekamen wir einen geräumigen Vorraum für die Ausstellung unserer Trophäen und zum Umkleiden.

Nach nur 6-monatiger Bauzeit konnten wir bereits Weihnachten 1999 in unser neues Domizil einziehen. Die kirchliche Weihe für unseren neuen Stand zelebrierte Pfarrer Prof. Dr. Heim anlässlich unseres Schützenjahrtages am 26. Februar 2000.

Schützenjahrtag

Seit 1975 wird jährlich, am Samstag vorm Faschingssamstag, ein Schützenjahrtag mit Gedenk- gottesdienst für die gefallenen und verstorbenen Vereinsmitglieder ab- gehalten. Für die musikalische Umrahmung sorgt dabei bis heute die Lerchenfelder Blaskapelle unter der Leitung von Willi Lugsch.

Abends findet dann die Preis- verleihung des traditionellen Strohschießens mit Stroh- versteigerung (gibt es seit Vereinsgründung) statt.

Das Öffnen der Strohpakete und die anschließende Versteigerung vom Stroh liegt seit nunmehr über 42 Jahren (Stand 2009) in bewährter Hand von unserem Schützenkameraden Anton Siegl und seinem langjährigen Gehilfen Karl Platzgummer.

Im Jahre 1978 wurde erstmals in der schießfreien Sommerpause für die Vereinsmitglieder ein Spanferkelessen veranstaltet. Dies fand damals so großen Anklang, dass es mittlerweile zur jährlichen Institution wurde.

Gauschießen

Bereits im Jahre 1927 wurde in Giggenhausen ein Gauschießen abgehalten, es war das 3. nach der Gaugründung (1922)

In der Chronik findet man erneut ein 3. Gauschießen welches 1955 stattgefunden hat. Dies lässt sich vermutlich insofern erklären, als dass der Schießbetrieb 1959 nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgenommen wurde und die „Zählung“ erneut von vorne begann.

Der Einladungstext für das 3. Gauschießen 1955 lautete:

„ Die Schützengesellschaft Giggenhausen hat die Ehre das diesjährige Gauschießen des Sportschützengaues Massenhausen durchzuführen. Wir gestatten uns Ihnen unser Schießprogramm zu unterbreiten und hoffen damit Ihre Zustimmung zu finden. Wir werden alles tun um Ihnen die Stunden in Giggenhausen zu einem frohen Erlebnis zu gestalten“

Diese Gauschießen wurde in der Zeit vom 30. April bis 19. Mai 1955 abgehalten. Es beteiligten sich 212 Schützen aus den näheren und weiteren Schützenkreis. Sieger der Gauscheibe und damit auch Gauschützenkönig 1955 wurde Josef Bogner von der Schützengesellschaft Massenhausen.

Die Gaumeisterschaft, an der sich 6 Gesellschaften beteiligten, gewann „ Eichenlaub“ Lohhof vor der Schützengesellschaft Massenhausen und der SV „Eintracht“ Giggenhausen.

In der Zeit vom 17. bis zum 30. April 1980 wurde das 3. Gauschießen in der Vereinsgeschichte durchgeführt. Es war das 23. Gauschießen vom Gau Massenhausen. Um das Fest in Giggenhausen abhalten zu können, wurde ein großes Zelt im Hof vom „ Metzgerwirt“ aufgestellt, ein kompletter Schießstand mit 25 automatischen Ständen und eine Scheibenausgabe wurden eingerichtet.

Wegen der kalten Temperaturen musste das Zelt fast die ganze Zeit über beheizt werden. Als krönender Abschluss wurde uns in der Nacht vom 23. auf den 24. April soviel Schnee beschert, dass das Zelt ein zustürzen drohte.

Mit Einsatz der freiwilligen Feuerwehr Giggenhausen und einiger beherzter Dorfbewohner konnte dann doch rechtzeitig der Schnee vom Zelt gespritzt bzw. geräumt werden.

Trotzt der widrigen Wetterumstände kamen 624 Schützen zu diesem Gauschießen welches bei vielen damals teilnehmenden Schützen noch in guter Erinnerung ist. Bei der Preisverteilung, verbunden mit dem 13. Gauschützenfest am Sonntag, dem 5. Mai 1980, machte uns das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung.

Anstatt am festlich hergerichteten Kinderspielplatz in Giggenhausen musste der Festgottesdienst in der St. Stephanus-Kirche verlegt werden. Mit über 40 Fahnen war die Kirche sodann voll belegt.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Festzelt könnte der damalige Gauschützenmeister Karl Hepting unser Vereinsmitglied Johan Schwegler als Gauschützenkönig proklamieren.

Als sich die Schützen aus Giggenhausen im Frühjahr 1994 dazu entschlossen, das 38.Gauschießen von den „Gemütlichen“ Dietersheim zu übernehmen, begannen sogleich die Umfangreichen Vorbereitungen dazu.

Glücklicher Weise konnte mit Richard Meier ein Schützenkamerad gefunden werden, der sich bereit erklärte uns seine Maschinenhalle zur Verfügung zu stellen. Außerdem kümmerte er sich in hervorragender Weise um die Bewirtung während des Schießens und beim anschließenden Gauschützenfest.

Zum Schießen wurde die Halle mit 26 Zugständen, einem Bewirtungsraum und Auswertungsräumen komplett umgebaut.

In „familiärer Atmosphäre“ kamen im Zeitraum vom 28. April bis 14. Mai 1995 1163 Schützen nach Giggenhausen und machten das Gauschießen zu einem vollen Erfolg.

Pünktlich um 18:00 Uhr erfolgte am 28. April 1995 die Eröffnung durch den 1. Gauschützenmeister Karl Hepting. Sieger der Eröffnungsscheibe beim Prominentenschuss wurde der 1. Gaukassier Franz Neumeir mit einem 99 Teiler gefolgt vom Vorstand der Maibaumfreunde aus Giggenhausen Josef Geil mit einem 189 Teiler und Schützenmeister Ludwig Hartl aus Kammerberg mit einem 224 Teiler.

Nach dem Schießbetrieb wurde die Maschinenhalle sofort zur Festhalle umfunktioniert, damit mit rund 800 Gästen das 28. Gauschützenfest gefeiert werden konnte.

Mit einem Festgottesdienst im freien, anschließender Preisverteilung in der Festhalle und abschließenden Festzug durch Giggenhausen klang das Fest bei schönem Wetter aus.

Nach genau 15 Jahren war es dann wieder so weit. Anlässlich unseres 90-jährigen Jubiläums haben wir uns um die Ausrichtung des 50. Gauschießen verbunden mit dem 40. Gauschützenfest beim Sportschützengau Massenhausen beworben und den “Zuschlag” bekommen. Frühzeitig wurde mit den Planung und den vorbereiteten Arbeiten begonnen. Bei den Meldungen zum Arbeitsstatus hieß es dann immer “wir sind ca. 5 min. hinter dem Zeitplan”. Doch mit ein paar aufmunternden Worten unseres Vorstandes konnte das Gauschießen – und wie sollte es auch anders sein – pünktlich vom 1. Schützenmeister Franz Radlmeier am 16.04.2010 eröffnet werden.

Königsschießen

Im Laufe des Schützenjahres gibt es bestimmt einiges was es wert ist hervorgehoben zu werden. Man denke nur an den Schützenjahrtag, das Strohschießen, die Vereinsmeisterschaft usw. von besonderer Bedeutung ist aber sicherlich das „Königsschießen“. Wir verstehen dieses nicht nur als einen weiteren Wettkampf, welcher einmal im Jahr abgehalten wird, nein für uns Schützen von Schützenverein „Eintracht“ Giggenhausen e.V. ist es nach wie vor eine Ehre seinem Verein als Schützenkönig zur Verfügung zu stehen.

Der Schuss auf die Königsscheibe treibt so manchen Schützen den berühmten „Schweiß“ auf die Stirn. Volle Konzentration, eine hoffentlich ruhige Hand, ein scharfes Auge und natürlich das Quäntchen Glück ist nötig um hier, beim Schuss auf die Adlerscheibe, den begehrten Titel „Schützenkönig“ zu erlangen.

Hat man es dann geschafft, so wird einem u.a. die Ehre zuteil auf unserer wunderschönen „Königsscheibe“, die uns dankenswerter Weise von unserm Schützenkameraden Josef Geil 2005 gestiftet wurde, namentlich vermerkt zu werden. Ebenfalls trägt jeder Schützenkönig dazu bei unsere schöne, im Jahre 1953 erworbene, Schützenkette um eine Gedenkmünze zu erweitern.

Man mag sich gar nicht vorstellen wie prächtig die original Schützenkette heute aussehen würde, wäre sie nicht durch die Kriegswirren verloren gegangen.

Im Jahre 1981 wurde erstmals auch für die Schützenjugend ein eigenes Königsschießen veranstaltet.

Neben einer entsprechenden Ehrenscheibe wurde auch eine eigene Jungendschützenkönigskette erworben.Unser Schützenkamerad Norbert Lachner war der erste Jugendschützenkönig des SV „Eintracht“ Giggenhausen.

Natürlich ist das nicht das Ende der Vereinsgeschichte, wir werden noch viele schöne und spannende Jahr gemeinsam verbringen und somit die Geschichte fortsetzen. Von Zeit zu Zeit werde ich dann auch die Vereinshistore aktualisieren. Bis dahin stehen Ihnen die Kurzberichte auf unserer Veranstaltungs- und Bildergalerieseite zur Verfügung.

viel Spaß beim lesen …….